Geborgenheit.

Und manchmal fotografiere ich junge Eltern, zu Hause, an ihrem Ort der Geborgenheit. Intime Momente, sich kennenlernen und zusammenfinden als Familie. Ankommen auf dieser Welt. Danke liebe Hebammerei Dortmund, dass ich euch auf diesen Nachsorge Termin begleiten durfte und von Herzen DANKE Jesse, Inga & Sven für euer Vertrauen.

Mit dem Ausdruck Geborgenheit wird ein Zustand des Sicherheits- und Wohlgefühls beschrieben. Geborgenheit ist mehr als nur Sicherheit, Schutz und Unverletzbarkeit; Geborgenheit symbolisiert auch Nähe, Wärme, Ruhe und Frieden.
— Wikipedia

Everything's not lost.

Wer mich kennt weiß, dass ich gerne in Überschriften und Captions aus der Popkultur zitiere.
Songtitel oder Textpassagen eignen sich hervorragend für Bildunterschriften bzw. als Überschrift für einen neuen Blogartikel. Das letzte Lebenszeichen hier im digitalen Alltagswohnzimmer war im Januar und was ist nicht alles passiert in der Zwischenzeit?? Zuviel um es würdigend und popkulturell zu zitieren. Der Februar hatte 29 Tage dieses Jahr, wir waren auf einem City and Colour Konzert, inkl. Übernachtung. Einfach so als Paar und ersten Übernachtungsdate bei der Omma. Ich machte mich in Teilen Selbstständig mit Visionen und Zielen, mit Anschreiben und Terminen. Wir verbrachten ein paar Tage am Meer und ich hatte Geburtstag. Und da geschah es unterschwellig, ein Virus infizierte täglich die Nachrichten und ganz besonders die Menschen. Aber die sind ja ganz weit weg, geht mich also wenig an könnte man meinen. Unvorstellbar die Bilder aus verwaisten chinesischen Millionen-Städten und irgendwann dann passierte es unbemerkt, im Alltag zwischen Kinderbetreuung und Steuerberater Termin. Meine erste, wichtige Messe vollgepackt mit Terminen und ersten Aufträgen wurde abgesagt. Kein Problem dachte ich mir, sehr schade, aber verständlich und bis dahin so semi-bedrohlich. Kann man auf Telefonate und Emails verlagern. Die Kreise wurden enger, die Betreuung für Hedi wurde geschlossen und wie viele Eltern aktuell mussten wir unseren kompletten Alltag neu strukturieren. Das alles zwischen abgesagten Projekten und Layouts für neue Visitenkarten und dem letzten Paket Nudeln im Supermarkt.

Da waren und sind sie nun, die Herausforderungen an alle von uns. Wir versuchen eine Struktur zu schaffen, für Hedi und uns. Als Familie, Eltern, Paar und Arbeitnehmer. Eine Struktur die uns allen gut tut, mal mehr mal weniger. Wir üben noch. Homeoffice zwischen Hedi´s Mittagsschlaf und der nächsten Ladung Wäsche. Im Hof spielen derweil zwei Mädchen und werden vom Nachbarn ermahnt doch ein wenig leiser zu spielen. Deutschland in a Nutshell.

Leiser werden, bescheidener und fokussiert auf das wirklich zählt ist das Motto bei uns. Zwischen all den Gedanken und „Breaking-News“ ist es das was zählt und wichtig ist. Zumindest für uns als kleine Familie. Wir lesen mehr Bücher mit Hedi und kuscheln uns zu Hause ein. Auch wenn uns Abends vor Erschöpfung die Worte fehlen und uns fast die Augen zufallen, kurz bevor der (ausnahmsweise) bestellte Pizzalieferant klingelt. Ich weiß nicht wann und wozu ich das letzte Mal in der Innenstadt war und ich vermisse es auch nicht. Was ich hingegen vermisse ist die Möglichkeit zu verreisen, auch wenn das ein hoffentlich absehbarer Zustand sein wird. Eigentlich wären wir gerne nächste Woche nach Mallorca gereist, auf unsere ach so geliebte Insel. Nochmal Sonne und Kraft tanken vor Hedis OP, von der wir Stand heute nicht wissen ob sie überhaupt stattfinden wird. Welch verwöhntes Leben wir doch führen, welches man leider erst zu schätzen weiss wenn man reglementiert wird und an der Supermarktkasse einen gewissen Abstand halten soll, der eigentlich sowieso selbstverständlich sein sollte.

So schreibe ich nun diesen Text, während Hedi schläft und nach Terminen am Vormittag. Während die Liebste arbeitet ich nach Popzitaten suche. So wechseln wir uns ab, als Team und Familie. Mit Liebe und Geduld. Neuen Playlisten und Schlafritualen. Sondersendungen und Spülmaschine ausräumen. Bleibt gesund.

Half the world away.

Heute früh, als ich unsere Wohnung verlassen habe, um mich Richtung Bahnhof und dann Richtung Flughafen aufzumachen, da war es wieder da: dieses Gefühl was bereits eingemottet schien.

Ein Gefühl, welches sich in der Vergangenheit schneller und größer entwickelte, als das Haushaltsdefizit der USA. Ein Gefühl, welches mich manchmal unvermittelt an der Kaffeemaschine im Büro überkam, manchmal auf dem Weg nach Hause nach einem gemeinsamen Wochenende - fuhr man doch wissentlich in die schlichtweg „falsche Richtung“ oder gerne und regelmäßig beim (alleine) Einschlafen. Akute Vermissung geschuldet der anfänglichen Fernbeziehung. Zuerst Schweden vs. Deutschland und dann Ruhrgebiet vs. Rhein-Main. So nah und doch so fern.

We see things they’ll never see
— oasis

Warum also kam dieses Gefühl heute Morgen einfach mit an die Bushaltestelle Richtung Bahnhof und rollte dann am Kofferband der Zieldestination im Kreis? Alte Wunden, vorweihnachtliche Emotionen? Sicherlich, denn eigentlich wollten wir zusammen als Familie nach Krakau und haben uns spontan dagegen entschieden. Hedi im Schub, zusätzlich das unvermeidlich unangenehme Zahnen und zu kalt um die Jahreszeit noch on top. Vernünftig vs. Vermissung. Während ich mich durch das Online- Angebot von BBC Radio 6 höre, kommt die Sprachnachricht von zu Hause: „Könntest du bitte einmal all unsere Reisen und Ausflüge mit Hedi (auch schon im Bauch) auflisten?“ Kurzes Revue passieren lassen vor dem inneren Reisepass und zum Schluss kommen welches Privileg wir haben. Freies Reisen, als Familie, als Team. Hedi und uns die Welt zeigen.

„Die Welt zeigen“, was für eine wundervolle Aufgabe eigentlich. Egal ob Pommes-Bude in Wattenscheid oder die kleine, versteckte Bucht auf Mallorca oder das Café in Hamburg mit den köstlichen Pfannkuchen. Alles ist neu für Hedi und auch oftmals für uns

So sitze ich nun hier in Krakau auf dem Bett meines Hotelzimmers, ein wenig wehmütig und gleichzeitig voller Neugier, was hier auf mich wartet. Eine grobe Route steht schon, Pierogi sind ein MUSS, vielleicht auch Bigos, Fotos und Videos und hoffentlich viel Inspiration für neue, gemeinsame Reisen, für 2019 und für dieses Blog. Für uns als Familie, für mich als Vater, für meine kleine und große Gefährtin zu Hause.

Deshalb wird jetzt das abendliche „Anti-Vermissungs-Programm“ gestartet, bestehend aus Netflix, „Erdnuss-Locken“ und einer lauten Version von Oasis „Half the world away“ via Kopfhörer, während eine weitere Straßenbahn an meinem Hotelfenster längs knattert.

Sechs Monate.

Seit einem halben Jahr sind wir nun Eltern. Sechs Monate voller Herausforderungen, Abenteuern, Reisen, Lachen, Weinen, Schlafmangel, Glücksmomenten, Account Takeovern und vor allem DANKBARKEIT. Keinen dieser Momente möchte ich missen, keinen einzigen.

Man ist mir das schwer gefallen neun Tage alleine durch Schottland zu reisen, da war Hedi noch ein ganz anderer Mensch. So frisch und klein. Das war eine Macht, ein Gefühl was ich unterschätzt hatte. Vatergefühle eben. Und genau diese (Vater/Mutter/Eltern) Gefühle lassen uns täglich alles geben. Alles für unser Kind, alles für Hedi und uns als Familie. Egal ob man um 0:17 Uhr nochmal in den Keller geht um die Wäsche aufzuhängen, spontan nochmal in den Supermarkt um die Ecke geht um eine frische Packung Schoko Eis für die elterlichen Nerven erbeutet. Oder Nachts im Bulli in Dänemark, eben nochmal umparken da sich die Windrichtung gegen das Aufstelldach gedreht hat. Oder in der Drogerie auf der Suche nach einem “neutralen” Schnuller, beim ersten Möhrenbrei oder in der Federwiege beim einschlafen. Im Krankenhaus als ich Hedi das erste Mal im Arm gehalten habe, ihre Augen völlig überfordert in das OP Licht schauten, als ich sie das erste Mal berühren, riechen, spüren konnte. Beim stillen in der Öffentlichkeit oder auf unserem ersten, gemeinsamen Flug.


Die Zeit, sie rast und steht manchmal doch still. Morgens wenn wir gemeinsam aufwachen, Hedi als erste wach und munter ist und sie uns auf ihre verzaubernde Weise klar macht: “Ich wäre soweit. Ich bin bereit für einen weiteren Tag voller Abenteuer und Entdeckungen”

All diese ganzen “ersten Male”.

Windeln wechseln, nach Mallorca fliegen, Sand unter den Füßen spüren, Möhrenbrei essen oder für zwei Stunden bei der Patentante sein. Die Liste könnte ich endlos fortsetzen, all diese kostbaren Momente und Erlebnisse. Fordernd und fördernd. Für Hedi um sich zu entwickeln und für uns als Paar und Familie zu wachsen. Jeden Tag zu lernen, zu lachen und zu staunen.  

Für das alles bin ich sehr dankbar.


Because I love you, Baby

Because I love you, Baby.
— ALMA Babycare

 

 Aus der Sicht von mir, Mama seit zwei Wochen.

 Ein Slogan, so kurz und doch so umfassend. Verknüpft mit Emotionen, Gedanken, Tagträumen und Momenten aus dem Alltag mit Baby. Mamasein. Elternsein. Eine Familie sein. Dieser ganz besondere Zauber, der einen umgibt.

So viele Entscheidungen, die es zu treffen gilt in dieser ganz neuen Rolle als Mama, Verantwortung übernehmen und zugleich sich Selbst treu bleiben ist die Devise. Seine eigenen Werte vertreten und doch flexibel sein, wenn dies erforderlich ist. In all den großen und kleinen Momenten, von der Entscheidung über die Geburtsklinik bis hin zum ersten Schnuller.

Kompromisse bei der Verwendung von Baby-Pflegeprodukten hingegen wollte ich nicht machen. Dies liegt zum einen an meinem erlernten Beruf in der Kosmetikbranche, zum anderen aber auch an meinen ganz persönlichen Anforderungen und Interesse an Pflegeprodukten: Herstellungsweise und -ort, Rohstoffbeschaffung und –qualität, Nachhaltigkeitsgedanke und ebenso Packaging und Botschaft des Unternehmens zählen hierzu.

ALMA

(Baby-)Pflege bedeutet für mich Nähe, beschreibt möglicherweise ein ganz besonderes Ritual zwischen Mutter und Kind, assoziiert einen gewohnten, wohligen Geruch und ist so viel mehr, als kurze Versorgungs-Episoden auf dem Wickeltisch. Es berührt die Sinne, dabei herrscht eine ganz besondere Stimmung und verstärkt im Bestfall die Bindung zwischen Mutter und Kind – nachhaltig.

Umso glücklicher können wir uns schätzen, auf die Produkte von ALMA BABYCARE aufmerksam geworden zu sein, einer feinen, hochwertigen Pflegeserie aus Österreichs Hauptstadt. Die bio-zertifizierten und dermatologisch getesteten Produkte weisen nicht nur ein wunderschön-designtes Packaging auf, die Verwendung von Glastiegeln und –flaschen sowie recycelten PET-Flaschen zeigt auch den Nachhaltigkeitsgedanken des Familienunternehmens. Die feine Auswahl spiegelt für mich den „Less is more“-Gedanken und Qualitätsanspruch wider: Neben einem Babybalm und einem Shampoo umfasst die Produktpalette ein Babyöl sowie ein Kissen-und Bodyspray. Die beiden letzteren Produkte haben bei uns Einzug erhalten und ich erfreue mich an der täglichen Verwendung für mich und mein Baby. Ja, richtig: die Produkte sind natürlich nicht nur für das Baby gut, sie pflegen auch den Post-Schwangerschaftsbauch und sind dabei zart duftend, wahrlich umhüllend und wohlig. Gleichwohl nutze ich das Spray, um klein Hedi an ein angenehmes Wickelritual zu gewöhnen. Dafür sprühe ich dieses zuvor auf die Wickelunterlage, sodass sie den Geruch ganz sanft aufnehmen kann. Selbiges gilt für das Stillkissen oder ein Musselintuch, dadurch erkennt sie den Geruch wieder und fühlt sich geborgen und umsorgt. In den kommenden Tagen werden wir zum ersten Mal baden, dann freue ich mich darauf, einige Tropfen des Öls mit in das Badewasser zu geben und der Kleinen im Anschluss eine entspannende Massage zu geben.

ALMA 2

 Zuletzt und anlässlich des heutigen Vatertages lässt sich noch anmerken, dass Papas natürlich genauso gut und liebevoll ihre Lieblinge pflegen und das ist auch ganz wunderbar, ihr Helden des Alltags!

L.


 // Anzeige: Danke an Isbael von ALMA für diese wunderbare Pflegeserie.

Hej Hedi.

„Hedi“ -  die süße Kämpferin mit dem ruhigen, geduldigen Geist.


Liebe Hedi,

welch friedlicher Sonntagmorgen es ist. Draußen grau und nass, drinnen entspannt und verzaubernd. Noch keine ganze Woche bist du nun bei uns und was haben wir schon alles erlebt in der kurzen Zeit mit dir? Vorhin habe ich das erste Mal Kaffee mit dir auf dem Arm aufgebrüht. Das war ´ne Macht. Ich dachte mir: „Wahnsinn, letzte Woche um die Zeit, da war deine Mama in den Wehen und wir wussten noch nicht wie und wann geht´s los? Klinik oder doch erstmal noch Sofa?“

Letzte Woche Samstag auf dem Geburtstag von deinem Cousin, da fingen die Wehen bei Mama an. Die 500 Meter nach Hause dauerten echt lang, inklusive kurzem Zwischenstopp bei deiner Patentante. Ich hätte deine Mama ja mit dem Auto abgeholt, aber sie wollte unbedingt laufen. Deine Patentante hat uns dann noch das letzte Stück nach Hause begleitet und in deiner zukünftigen Heimat befanden wir uns in einer sehr seltsamen „Blase“ die sich die nächsten Stunden und Tage weiter aufblähen sollte. Aber erstmal das frisch erworbene Vinyl vom Recordstore Day auflegen und Pizza bestellen.

Nachts sind wir dann das erste Mal in die Klinik gefahren.
Mit der Kliniktasche sind wir dann los. Man, waren wir aufgeregt und doch voller Vorfreude auf die Geburt und vor allem: Dich! Die übliche Routine im Kreißsaal ging los. CTG schreiben und gebannt auf den Monitor schauen. Aber erstmal „Entwarnung“. 
„Fahren sie ruhig nochmal nach Hause, es kann noch ein wenig dauern“. Gesagt getan und dann hieß es weiter warten, Wehen veratmen und Übersprungshandlungen erledigen. Was man halt so macht.

Sonntag sind wir dann erneut in die Klinik gefahren zu den Klängen von „It´s now or never“ von Elvis Presley. Welch Zeichen! 

When I first saw you
With your smile so tender
My heart was captured,
My soul surrendered
I’d spend a lifetime
Waiting for the right time
Now that your near
The time is here at last.
— Elvis Presley



Und wir sollten bleiben, der Tag und Abend verlief der Situation entsprechend „entspannt“, aber die Nacht hatte es in sich. Die Wehen bei deiner Mama wurden heftiger und ich wurde Montagmorgen von deiner Mama mit den Worten: „Svensson, es geht los. Die Hedi kommt heute nach Hause“ geweckt. Sie hatte sich in der Nacht leise aus unserem Familienzimmer in den Kreißsaal geschlichen und mich schlafen lassen, damit ich genug Energie und Kraft für die kommenden Stunden haben sollte.
Montag sind wir dann kurz nach Schichtwechsel im Krankenhaus in einen großen, hellen, wohltemperierten Kreißsaal eingezogen.

Was folgte waren Wehen, Fruchtsnacks aus der Tüte und die Zeit rannte, aber dennoch stand sie still. Um Punkt 13:30 Uhr bist du dann zu uns gekommen. Es ist tatsächlich so, die Zeit dazwischen ist plötzlich weg und du bist da. Ich kann das gar nicht in Worte fassen dieses Wunder, diese pure Liebe, die man sofort verspürt. Dieses wohlige Gefühl, dass du nun endlich gesund bei uns angekommen bist.

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Als wir ein paar Stunden später auf unserem Zimmer waren, da waren wir zu dritt, als Familie und begannen uns langsam kennenzulernen. Wir konnten und können nicht die Augen von dir lassen, dich ständig anschauen um zu begreifen, was gerade passiert. Die nächsten Tage waren wirklich verrückt, man vergisst zu essen, hat dich zu Untersuchungen gebracht, mit dir gekuschelt und den ein oder anderen Spaß mit den Hebammen, Kinderkrankenschwestern oder Ärzten gemacht. Das sind so tolle Menschen dort, alle unfassbar emphatisch und herzlich. Wir können gar nicht genug DANKE sagen für die tolle Betreuung. Keine Frage zu viel, immer ein offenes Ohr und vor allem Herz. Gebor(g)en trifft es da ganz gut.

Freitag sind wir nach Hause gefahren und du hast deine erste Autofahrt verpennt.
Angekommen in unserem Hort, raus aus dem Krankenhaus Cocoon und rein ins Familiennest.
Und während die neue Platte von Sigur Rós lief, liefen auch die Tränen. Tränen purer Liebe und Freude. Wir haben so viel von dir zu lernen, kleine Hedi und wir entwickeln uns Tag für Tag weiter. Werden langsam eine kleine Familie, betreiben Schabernack und brühen auch mal gemeinsam Kaffee auf. Lass uns gemeinsam die Welt (neu) entdecken. 

Schön, dass du nun endlich bei uns bist. Du kleines Wunder. Willkommen auf dieser Erde.
Willkommen in unserer Mitte.

In Liebe,
L&S

Letter to Little H.

Hej „Little H.“

 


Als ich von dir erfahren habe, da kam ich gerade mit deiner Mutter aus Frankfurt.
Sie hatte mich mit einem Besuch überrascht und wir gingen abends gemeinsam auf eine Ausstellung, wo auch eines meiner Fotos ausgestellt wurde. Ich mag Fotografieren sehr, das wirst du sicherlich auch schnell merken. Aber das ist eine andere Geschichte.

Mir ist der Abend so sehr in Erinnerung geblieben, damals im August.
Deine Mutter trieb ein wenig Schabernack mit mir, überraschte mich mit einem positiven Schwangerschafts-Test und wundervollen Worten. Das kann sie gut, deine Mutter. Schabernack treiben und wundervolle Worte finden. Überraschen auch.

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Oft habe ich darüber nachgedacht wie es vielleicht sein wird, wenn ich davon erfahre, Vater zu werden. Werde ich weinen, lachen, was für Musik läuft, läuft überhaupt welche, wo werde ich sein? 

An die Musik erinnere ich mich nicht mehr, aber daran, dass ich gelacht und geweint habe.
Alles vor Freude und purem Glück. Ich konnte es kaum fassen, kann es manchmal immer noch nicht. Wir werden eine Familie und ich bin so gespannt auf dich, „little H.“
Wie du wohl aussehen wirst? Wie wirst du dich anfühlen, wie wirst du riechen? All das, ich kann es kaum erwarten. Aber sei gewiss: Lass dir Zeit im Bauch deiner Mama, komm zu uns wenn es soweit ist. Wir sind da für dich. Immer.

All change – Zurzeit lebe ich ohne Sofa und Bett, zwischen Kartons und mit brummender Therme. Das kann ich dir später dann mal erzählen. Machen Eltern ja so. „Weißt du? Damals als wir auf dich gewartet haben, da haben wir alles vorbereitet …“
Ein gemeinsamer Hort, in einer Stadt die ich Heimat nenne, die dir und uns als Familie Heimat und Geborgenheit geben wird. Wo wir gemeinsam lachen, weinen, spielen, lesen, kuscheln werden. Wenn du wüsstest wie es aktuell in deinem zukünftigen Zimmer aussieht. Bis du ankommst ist alles fertig, versprochen.

„Little H.“ wir freuen uns auf dich! Arg sehr.

We see things they´ll never see

Ich werde Vater.


Drei simple, aber hochemotionale Worte. Lange habe ich überlegt, wieder zu bloggen, Gedanken zu notieren, vielleicht auch mein Inneres nach außen zu kehren.

Hier sitze ich nun. Mit frischem Kaffee und Blick in den Innenhof.
Während Elbow und John Grant mein Wohnzimmer mit wundervollen Melodien füllen, wird mir mal wieder bewusst: „Ich werde Vater“. Die Sache ist, dass ich es kaum erwarten kann. Da musste ich 42 Jahre alt werden und diverse Beziehungen später, da treffe ich diese eine Frau und alles ist klar. Klar im Sinne von: Wir gehören zusammen, wir sind ein Team, egal wie kompliziert vielleicht die Lebensumstände gerade sein mögen. Gemeinsam schaffen wir das.

Wir haben wahrlich viel gemeinsam geschafft in den letzten Wochen und Monaten, all das scheint wie eine Vorbereitung auf das was da kommen mag. Auf das, was wir noch gar nicht einschätzen können. Auf dieses Wunder. Wir gründen eine Familie, übernehmen Verantwortung, sind füreinander da, in Zeiten von weltweiten Krisen und purem Einhorn-Overload im Einzelhandel.

Dazwischen versucht man das Leben zu organisieren, sucht nach einem bezahlbaren Gefährt, brüht Kaffee auf oder saugt nochmal durch die Wohnung.

Diese Zeilen sind für dich und für das wir bereits geschafft haben.
Diese Zeilen sind für uns und das wir und unsere Zukunft.

Ich werde Vater und verdammt (!) es fühlt sich großartig an.

PS: In Zukunft dann mehr Emotionales, Alltägliches, Fotografisches, irgendwas mit Käsekuchen, Musik, Leben