Deine Mallorca Momente.

Deine Mallorca Momente, festgehalten als visuelle Erinnerungen mit viel Herz und balearischer Sonne. Du bist zwischen April und Juni auf Mallorca, verbringst dort deinen Urlaub, zusammen mit deinen Lieben? Du wünscht dir deine persönlichen Erinnerungen die bleiben? Dann melde dich gerne per Mail bei mir und wir finden einen gemeinsamen Termin für dein/euer persönliches Shooting. Schreibe mir gerne eine Nachricht an: hej@wirplus3.de und wir besprechen deine/eure Wünsche die wir dann gemeinsam auf Mallorca verwirklichen.

Das erwartet dich/euch:

“Mallorca Momente”

Deine/eure persönlichen Momente, festgehalten in einem Shooting am Strand oder eurem Lieblingsort, auf alle Fälle mit viel Herz und mallorquinischen Lebensgefühl. Ich bleibe so lange, bis wir eine wundervolle Auswahl an Bildern für Dich und Euch haben. In der Regel in etwa ein bis zwei Stunden.

  • Du bist Du und Du bist gut so.

  • Ich möchte Dich/Euch so natürlich und ungezwungen wie möglich fotografieren.

  • Ich möchte, dass die Aktivität des Fotografierens in den Hintergrund rückt und Du/Ihr mich idealerweise gar nicht bemerkt.

  • Sei(d) Du/Ihr selbst!

  • Ich möchte all die kleinen und liebevollen Details festhalten die Dich und Euch ausmachen.

Was kostet das Shooting?

Das Shooting kostet 450€ und das bekommst du dafür:

Alle Fotos selektiert, bearbeitet und hochauflösend als digitale Bilder in einer Online Galerie zum Download, mindestens 25. Die Galerie ist passwortgeschützt und funktioniert wunderbar sowohl zu Hause am Rechner oder auch Mobil unterwegs auf deinem Smartphone. Des weiteren könnt ihr die Galerie natürlich auch mit euren Freunden und Verwandten teilen wenn ihr mögt. Aus der Galerie raus könnt ihr euch die Fotos in Original Auflösung runterladen, zusätzlich gibt es einmal auch den “unromantischen” Downloadlink wo alle Bilder auf einmal enthalten sind.

Gerne besuche ich euch an eurem Urlaubsort (im Umkreis von 50km von Portocolom, bei größeren Entfernungen berechne ich eine Anfahrtspauschale von 50€)

Organisatorisches:

Ich berechne 25% vom Shooting Preis vorab für eine verbindliche Terminanfrage. Sollte das Shooting eurerseits abgesagt werden, dann berechne ich weitere 25% als Ausfallgebühr. Sollte das Shooting meinerseits abgesagt werden müssen, bekommt ihr selbstverständlich eure Anzahlung zurück.

Habt ihr Fragen, Wünsche, Ideen?? Dann meldet euch gerne bei mir. Ich freue mich auf dich und euch!

BAYBIES- zertifizierte Naturkosmetik mit Bedacht

Ein Gang durch die lokale Drogerie zeigt, wie sehr der Markt an Babyprodukten boomt- manche Hersteller kennt unsereins wahrscheinlich noch aus der eigenen Kindheit, viele sind hinzugekommen und präsentieren sich in unterschiedlichster Weise in den prall gefüllten Regalen für uns Endverbraucher:innen. Warum aber eigentlich diese Fülle? Warum aber immer noch bedenkliche Inhaltsstoffe für sensible, zarte Babyhaut? Warum eigentlich ganze Serien an Produkten, wenn es gar nicht allzu viel braucht, um das größte Organ, die Haut zu pflegen? Hinzu kommen die eigenen Ansprüche und Denkanstöße an Naturkosmetik, die wohl jeder für sich selbst hegen, für uns aber ganz klar die Aspekte von Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit vereinen sollte. Und: das (eigene) Bewusstsein für Naturkosmetik zu schulen, den ungeschützten Begriff von „Naturkosmetik“ kritisch zu hinterfragen und sich mit den Werten eines Herstellers auseinanderzusetzen. Baybies-Produkte sind seriös zertifiziert mit dem NATRUE-Siegel, 100% vegan, tierversuchsfrei und dermatologisch getestet. Produktionsort sind die wunderschönen Alpen. Als Mama dreier Kinder und selbst ausgebildeter sowie praktizierender Naturkosmetikerin vereinen sich also Herz und Verstand im Hinblick auf eine Brand, die eigene Werte verfolgt und Naturkosmetik lebt- OH BABY!

Und so blicke ich just in diesem Moment auf unseren Wickeltisch, der minimalistisch, bewusst und nachhaltig ausgestattet und um die Produkte der drei Gründerinnen Christina, Simone und Sophia der Marke Baybies ergänzt werden durfte. Female founder-Power und eine sehr wichtige, weit gefasste, moderne Mission: Naturkosmetik neu und Familie weiterdenken – so wichtig, so richtig, so 2021! Und zugegeben: auch mein Herz für Ästhetik schlägt höher, reiht sich das stilvolle, unaufgeregt-minimalistische Verpackungsdesign doch hervorragend bei uns Zuhause ein. Wir dürfen quasi von Geburt an unserer Zwillinge die Baybies-Produkte kennenlernen und nutzen sie ebenso für die große Schwester und für Mama ohnehin. Hierbei gefällt insbesondere die leichte Babylotion, die sich ganz entspannt nach dem Baden der Dreijährigen auftragen lässt und rasch einzieht, um den Schlafanzug zeitig überzuwerfen. Ich genieße meist das Körperliebe-Öl nach der schnellen Dusche am Morgen und pflege damit meinen Postpartum-Bauch nebst Bauchgeburt-Narbe. Körperliebe trifft es also ganz passend und lautet das Motto! Übrigens ein weiterer Pluspunkt: CIAO Umverpackungen, die Produkte sprechen für sich und bedürfen keinerlei Pappschachtel.

Nicht wegzudenken bei den beiden Neugeborenen in unserem kleinen Stamm ist die Wundschutzcreme: ohne Duftstoffe und mit einer großen Portion Kamille und Hamamelis beruhigt sie den sehr empfindlichen Windelbereich- ein Produkt, was in keiner Babypflege fehlen sollte. Am Abend massieren wir gern das Bauchweh-Bäuchlein mit dem Baby-Öl oder geben wenige Tröpfchen in die Wasserschale am Wickeltisch. Und diese Woche, da machen wir es uns so richtig gemütlich und lassen das erste Bad ein und testen das Baby-Bad. Ein Schuss Baby Öl ins wohlig-warme Badewasser lässt sich übrigens alternativ auch prima nutzen.

Und: das war es auch an Produkten. Genau das gefällt hier besonders gut, denn es braucht so so wenig und dafür Achtsamkeit, was die Babypflege betrifft.

Vielen Dank an Euch Drei POWER-Frauen mit Expertise, Herz und Verantwortung gegenüber Euren Produkten und uns, die wir diese cleanen und so wertvollen Produkte nutzen dürfen!

02//02//21

Huch! 02//02//21

Letzter Eintrag irgendwann im Oktober ´20. Weil die Zeit sich so beeilt und das Leben in der Pandemie einem alles abverlangt. Jeder hat sein Paket oder Päckchen und schwupps verfliegt die Zeit. Vorweihnachtszeit, Weihnachten, Jahreswechsel, die ersten Geburtstage und das alles zwischen steigenden Fallzahlen, strengeren Auflagen und einem neuen US-Präsidenten.

Endlich blauer Himmel draußen (zumindest für einen Tag), während ich drinnen (neben einem noch aufzubauenden Regal aus Dänemark) meiner neuen, musikalischen Leidenschaft in Form von Robert Glasper und den Grandbrothers zuhöre, sowie meine alte, lang gehegte Süßigkeiten Leidenschaft vertiefe in Form von Peanut m&m´s inkl. einem frisch gebrühten Kaffee.

Wie geht es uns, wie geht es euch?? Die Tage verfliegen zwischen Routine Alltag ohne Kinderbetreuung, Visionen und mutigen Ideen für die Zukunft als Familie, der Sendung mit der Maus und ab und zu auch kleinen Enttäuschungen verbunden mit Rückschlägen. Aber da sind dann wir, wir drei als Familie. Verbunden mehr denn je in dieser schwierigen Zeit und das macht alles leichter und heller.

„Wir könnten im Sommer zu unserem normalen Leben zurückkehren“ lese ich gerade auf einer Nachrichtenseite ganz aktuell. „Normales Leben“? Wie wird es denn sein? Was fühlt sich noch normal an?

Sommer. Gegenüber genoss eine Nachbarin ihr Mittagessen im Sonnenschein, im Stehen, an der Balkon Tür. Ein wenig Sehnsucht nach Vitamin D und Auszeit in der kurzen Pause zwischen Homeoffice und FFP2 Maske.

Bald wieder mehr: Sonne, Worte & Meer. Bestimmt.

“Weil die Zeit sich so beeilt.”
— Olli Schulz

Geborgenheit.

Und manchmal fotografiere ich junge Eltern, zu Hause, an ihrem Ort der Geborgenheit. Intime Momente, sich kennenlernen und zusammenfinden als Familie. Ankommen auf dieser Welt. Danke liebe Hebammerei Dortmund, dass ich euch auf diesen Nachsorge Termin begleiten durfte und von Herzen DANKE Jesse, Inga & Sven für euer Vertrauen.

Mit dem Ausdruck Geborgenheit wird ein Zustand des Sicherheits- und Wohlgefühls beschrieben. Geborgenheit ist mehr als nur Sicherheit, Schutz und Unverletzbarkeit; Geborgenheit symbolisiert auch Nähe, Wärme, Ruhe und Frieden.
— Wikipedia

Wann machen wir mal was für uns?

Eine Frage so simpel und gleichzeitig so schwer zu beantworten.


Eine Frage zwischen Wäsche abhängen oder wahlweise Spülmaschine einräumen. Elton John würde jetzt inbrünstig „The circle of life“ schmettern und aktuell ist eben dieser „Circle“ ermüdend. Er macht uns mürbe Tag ein, Tag aus. Herbstferien ohne Ziel und ich höre die Stimmen sagen „Man kann es sich zu Hause auch schön machen“ oder „Machen Sie Urlaub in Deutschland … vermeiden Sie Reisen ins Ausland“ und dann kamen Schlagzeilen wie "Bitte bleiben Sie, wenn immer möglich, zu Hause" und „Ruhrgebiet wird zum Risikogebiet. Stehen Abriegelungen bevor? Holland in Not.“

Die Schlagzeilen mischen sich unter den aktuellen Lieblingssoundtrack und lassen mich für einen Moment innehalten. „Wann machen wir mal was für uns?“ Jeden Tag eigentlich, wenn man es streng nimmt, es sind die kleinen Dinge die uns im „Circle des Alltags“ am Leben halten. Hedi´s Lachen, Berührungen, Worte, gegenseitige Unterstützung und eine Partnerschaft auf Augenhöhe. All das Machen wir für uns oder besser gesagt wir Leben es. Dennoch sind die Akkus leer, die wenigen (möglichen) Reiseziele ausgebucht und/oder unbezahlbar. Der Wunsch und die Sehnsucht nach Veränderung/Abwechslung ist unfassbar groß. Es ist die Ungewissheit die mürbe macht. Wie geht es wann weiter?? Irland geht in den zweiten Lockdown und gleichzeitig sind angeblich über 50% der Fincas auf Mallorca für 2021 bereits ausgebucht. Warum frage ich mich? 2021 ist doch nicht alles vorbei?? Eher alles anders, nur weiß niemand, wie?

„Dann schaffen wir uns eben unser eigenes, kleines Paradies“ Landflucht? Hm, mal eben Immoscout checken?! Ach ne, lieber doch nicht. Ähnliches Dilemma. Nix bezahlbares dabei, geschweige denn optisch ansprechend. Und was, wenn doch mal was dabei ist? Auf was würde man verzichten, müsste man überhaupt auf etwas verzichten? Oder auch was würde man alles gewinnen? An Lebensqualität etc.?

So verzweifelt gegenüber die „S04“ Fahne beim Nachbarn auf dem Balkon im Wind flattert, so verzweifelt lassen mich all diese Fragen und Gedanken zurück.

Und irgendwie fällt mir gerade auch nicht mehr dazu ein. Beim nächsten mal wieder … Versprochen.


Coastline und Campvibes

Anfang des Jahres war unsere letzte und auch bisher einzige Reise 2020. Groß also die Sehnsucht nach Weite, Meer und Entspannung in einer verrückten und fordernden Zeit.

Bereits letztes Jahr wollten wir per Van Richtung Dänemark und Hygge aufbrechen, was aber kurzfristig mangels Gefährts ausfallen bzw. verschoben werden musste. So freuten wir uns umso mehr, dass es trotz aller Herausforderungen dieses Jahr funktionieren sollte: Roadtrip in den Norden mit dem CROSSCAMP und doch sollte es minimal anders kommen als zu Hause am Rechner geplant.

Um in den Norden aufbrechen zu können, musste ich erstmal per Bahn tief in den Süden Richtung Allgäu aufbrechen, um in Isny unser temporäres Zuhause übernehmen zu können. Neun Stunden Bahnfahrt später, gefüllt mit frischen Stullen und mehr Reiseplanung, kam ich im Allgäu an und checkte die Nacht in eine kleine Pension am Ort ein, um am nächsten Tag frisch und ausgeschlafen für die Rückreise mit dem Van zu sein.

Am Folgetag bekam ich bei CROSSCAMP von einem Mitarbeiter in aller Ruhe und Ausführlichkeit das Auto erklärt: Wie geht das Dach auf? Was muss ich beachten, wenn wir kochen möchten? Auf alle Fragen gab es eine kompetente Antwort. Und dann ging es auch los: erster Stopp das Ruhrgebiet, die Familie einsammeln und das Auto vorbereiten für den nächsten Tag, der Tag der Abreise Richtung Hygge.

Sieben Stunden (netto) Fahrt trennten uns vom Aufwachen in den Dünen, vom Strand und von der dringend benötigten Auszeit. Ca. neun Stunden und diverse Eis an Raststätten später erreichten wir müde und glücklich unser erstes Ziel in Nørre Lyngvig. Eine kurze Runde über den Platz und wir fanden unser idyllisches Plätzchen für die ersten Tage, eingebettet in den Dünen, hinter denen das ersehnte Meer liegt. Aber erstmal: Dach auf, Betten beziehen und von der Fahrt erholen.

Erster Gedanke am nächsten Morgen: „Das Meer ist hinter den Dünen, wir können es fast hören.“ Allerdings will ein Tag am Meer gut gefrühstückt bestritten werden und so wurde die Schlafstätte fix umgebaut und kurze Zeit später nahmen wir unser erstes Outdoor-Frühstück ein. Ein frischer Kaffee und der Duft von Salzwasser taten ihr Übriges und so erklommen wir die Düne Richtung Strand. Oben angekommen quiekte Hedi vor Freude, als sie das Meer sah und so ging es uns letztendlich auch. Endlich angekommen. Nachdem wir gefühlt den halben Strand umgegraben hatten, ging es erstmal müde und zufrieden Richtung mobiles Zuhause zurück. Kurze Mittagspause im Van, inkl. Snack für alle, bevor es dann losging, um die Gegend ein wenig zu erkunden.

Da sich das Wetter leider zusehends verschlechterte, fuhren wir Richtung Børsmose Strand, ein Autostrand wie es in Dänemark einige dieser Art gibt. Nach einer knappen Stunde Fahrt durch Dänemarks wunderschöne Küstenlandschaft erreichten wir unser Ziel und befuhren mit Glücksgefühlen den Strand. Zusammen mit ein paar anderen Camper Vans standen wir quasi in erster Reihe zum Meer, bereit den Tag am Strand zu verbringen. Auch wenn das Wetter eher mäßig war, hatten wir unseren Spaß. So hatten wir unser mobiles zu Hause jederzeit in Sichtweite von unseren Buddelplätzen am Strand, ein wenig fühlte es sich wie eine Camper-Variante eines All-Inclusive-Urlaubs an: Jederzeit konnten wir uns versorgen, Kaffee brühen und Zimtschnecken verputzen oder ein wenig ausruhen mit Blick aufs raue Meer vor uns. All Inclusive, nur ohne Bändchen.

Das gute am mobilen Zuhause: Man kann spontan agieren, wenn das Wetter einem quer kommt und sich eine alternative Route, passend zum Wetterbericht, basteln. Da wir bei Einreise sechs Übernachtungen nachweisen mussten, waren wir regional ein wenig an die Westküste Dänemarks gebunden und bewegten uns meist zwischen Nørre Lyngvig, Børsmose, Ribe und in der Region Syddanmark. Manchmal hielten wir einfach unterwegs an einem Feld an und machten eine ausgiebige Fika, oder einen kurzen Mittagsschlaf nach viel „Vitamine Sea“ am Morgen. Mobiles Hygge, dank unseres Vans. So fühlt sich also dänische Entschleunigung in Kombination mit dem viel gepriesenen „Camperlife“ an. So verflogen die Tage trotz Regenschauern und Sturm und sie waren gefüllt mit Frühstückseiern im Meer abschrecken, Löcher buddeln am Strand, Mittagsschlaf mit Meeresrauschen, Fika, Hygge, Fangen spielen, unfassbar vielen und wunderschönen Erinnerungen und so so viel mehr (MEER?).

Wehmütig fuhren wir an unserem Abreisetag ein letztes Mal an und auf den Strand und ich sehe jetzt noch Hedis leuchtende Augen im Rückspiegel vor mir, als sie das Meer sah. Ein letztes Mal „bakken“, so wie sie das Buddeln und Sandkuchen formen nennt, ein letzter Kaffee mit Blick auf das schier endlose Meer, ein letztes Mal die Dünen erklimmen und sich ganz klein und bescheiden auf dieser Welt fühlen.

Mit einer kleinen Träne im Auge respektive in der Kaffeetasse machten wir uns auf dem Weg Richtung Heimat, stoppten ein letztes Mal an einer Landstraße Richtung Autobahn, um uns an einem Bauernhof mit frischen Erdbeeren für die Heimfahrt zu versorgen. Einige Stunden später hatten wir sozusagen wieder „festen Boden“ unter den Füßen, sprich wir waren wieder im Ruhrgebiet angekommen und fielen müde und glücklich in unser Bett. Am Tag drauf luden wir wehmütig unsere Habseligkeiten aus, stellten die Wäsche an und machten unser temporäres zu Hause wieder „ausgehfein“, bevor es für mich am nächsten Tag wieder Richtung Allgäu ging, um das Fahrzeug abzugeben. Denn auch die schönste Auszeit endet leider irgendwann.

Auf der Rückfahrt mit der Bahn sichtete ich die ersten Fotos unserer Reise und fühlte mich sofort zurückversetzt ans Meer. Wenn einem das gelingt, mit Atemschutzmaske im Gesicht, im ICE von Stuttgart Richtung Ruhrgebiet, dann hat man wohl alles richtig gemacht.

Unser Dank geht an CROSSCAMP für den großartigen Support vor, während und nach unserem gemeinsam Projekt, welches diese Reise erst möglich gemacht hat.

Riders on the storm.

Vier Wochen war es her, als wir uns das letzte Mal gesehen hatten. Du hattest dir „Currywurst-Pommes-Mayo“ gewünscht zum Mittag und da saßen wir nun. Aßen im Wohnzimmer gemeinsam zu Mittag, du in deinem Sessel wie immer und ich auf dem Sofa. Man sah dir an, wie müde du warst. Müde von den Ereignissen der letzten Wochen, müde vom Vormittag und müde vom Leben. Wir sprachen kaum, während das Radio aus der Küche den Soundtrack für unser letztes Treffen lieferte. Das dies unser letztes Treffen, unsere letzte gemeinsame Mahlzeit sein sollte, das ahnte ich da noch nicht - ich glaube du schon.

Knapp vier Wochen später konntest du nicht mehr aufstehen, hast fast nur noch geschlafen und hattest noch weniger Kraft als sowieso schon. Du solltest ins Krankenhaus kommen, so schwach warst du. Dort angekommen durftest du fünf Tage lang keinen Besuch empfangen, hattest Mühe uns am Telefon zu verstehen, geschweige denn mit uns zu sprechen. Ich erinnere mich an meinen Monolog am Telefon, während ich hörte, wie du versuchtest etwas zu sagen. Aber selbst das Sauerstoffgerät, an dem du angeschlossen warst, konnte dir dabei nicht mehr helfen. Sollte das unser letztes „Gespräch“ gewesen sein? Ich versprach dir noch dich zu besuchen, nach den fünf Tagen Sperre… ich sollte es nicht mehr schaffen.

An dem Wochenende, als du ins Krankenhaus gekommen bist, fing unser Auto plötzlich an Probleme zu machen. Es schien Öl an Stellen zu kommen, wo es nicht hingehörte und die Zündkerzen hatten Aussetzer, sodass unser Auto keinen Hering mehr vom Teller zog. Sofort musste ich schmunzeln, in dieser absurden Situation. So hattest du uns damals Geld für das Auto gegeben, gleichzeitig aber auch darauf bestanden, dass ich dir einen (von dir) handschriftlich erstellten „Vertrag“ unterschreibe, dass das Auto dir gehört. Was hätte ich tun sollen? Mit einem 12 Jahre alten VW durchbrennen? Aber du wolltest es so, damit „alles seine Ordnung hat“.

In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde ich gegen 3:35 Uhr wach, es regnete und der beruhigend-monotone Klang des Regens bildete den Soundtrack für die nächsten Minuten und Stunden. Als ich auf mein Handy schaute, um zu sehen, wie spät es ist, sah ich zwei verpasste Anrufe von 3:32 Uhr auf dem Display. Die Nummer kam mir sofort bekannt vor und so stand ich wie in Zeitlupe auf, um ins Wohnzimmer zu gehen und die Wahlwiederholung zu drücken. Die behandelnde Ärztin meldete sich nach dem ersten Klingeln und fragte mich, ob ich sitzen würde. Was nun folgen sollte war klar und sicherlich hat man dieses Szenario mehrfach im Kopf „durchgespielt“, aber darauf bereitet einen niemand vor. Eingeschlafen für immer bist du in dieser Nacht, fünf Minuten bevor ich aufgewacht bin. So saßen Lisbeth und ich nach dem Telefonat noch eine Weile im Wohnzimmer, während wir eine Kerze für dich angezündet hatten. Gute fünf Stunden später saß ich im (geliehenen) Auto Richtung alter Heimat. Irgendwie lief an diesem Morgen ein nahezu epischer Soundtrack, wenn man davon in dieser Situation sprechen kann. So hörte ich mit verweinten Augen u.a. „Riders on the storm“ von den Doors.

Riders on the storm

Riders on the storm

Into this house we're born

Into this world we're thrown

Als wir deine Sachen aus dem Krankenhaus holten, blieb nur noch dein kleiner Koffer übrig und zwei blaue Müllsäcke, an denen mit einem Pflaster dein Name klebte. Gleichzeitig verließ ein junges Paar als Familie mit ihrem neugeborenen Sohn das Krankenhaus. Der Kreislauf des Lebens eben. Einen Tag später sollte übrigens auch dein/unser Auto auf seine letzte Reise gehen. Motorschaden, welch Ironie und Anekdote zugleich.
 

So bist du nun auf deine letzte Reise gestartet, erlöst vom Leid der letzten Wochen und Monate. Pass auf dich auf, Papa.

Wir hatten unsere besten Zeiten auf der Insel ….

Zwischen Telefonaten mit dem Hygienemanagement des elterlich, heimatlichen Krankenhauses und der (für mich gefühlt) 57ten Wiederholung von Benjamin Blümchen als Kindergärtner auf der Toniebox, da erreicht mich dieser Satz und trifft mich bis ins Mark. Er trifft mich bereits zum zweiten Mark und das in einer emotionalen Ausnahmesituation, die seit Wochen anhält. Welche auf und ab´s in unvorhersehbarer Weise parat hält.

Diese Insel, sie ist unser „Happy Place“, unser „beloved Island“. Der Ort, der so viel Magie und Zauber beherbergt, der uns als Familie so sehr geprägt hat. Es ist der Ort an dem wir uns entschieden haben eine Familie zu werden. Aktuell ist es der Ort der exemplarisch für unsere eigenen Sehnsüchte und Ängste in diesen Zeiten ist. Sehnsüchte nach Freiheit, Meer, „Vitamine Sea“, Besuche bei lieben Menschen die sich ihren Traum erfüllen. Aber auch Ängste wie es beruflich weitergeht, wenn die Aufträge nahezu bei null sind. Wenn es seit Wochen, wie für viele andere auch keinerlei Betreuung gewährleistet ist. Wenn jeder Tag ein neues Abenteuer zwischen Spülmaschine und dem Ausflug in den Park ist. Wenn die Nachrichten sich manchmal überschlagen, nur um einen weiter zu entschleunigen, egal ob gewollt oder nicht.

So befinde ich mich diesen Montag in diversen Telefon- und Gedankenschleifen, zwischen dem dritten eher lauwarmen Kaffee des Tages und dem Abenteuer Homeoffice. So wird es wohl auch die nächsten Tage und Wochen sein, immer neu, immer spannend und immer fordernd.
Dieser Satz da oben, wie sehr er mich und uns doch beschäftigt. Die Sehnsucht nach Ruhe, sie wird täglich größer, sie wächst stetig. Manchmal hilfreich auf der Suche nach neuen (Geschäfts) Ideen und Inspiration, manchmal einfach nur melancholisch, inklusive der richtigen Playlist auf Spotify. Der Soundtrack des Lebens quasi. Dieses Jahr gefüllt mit Melancholie, Benjamin Blümchen und musikalischen Neuentdeckungen.

Please don’t live in fear
We can’t see from here right now
Send it off from here
And free your mind
— Bon Iver "PLDLIF"

Weitere Tage gehen ins distanzierte und verunsicherte Land. Die Menschen machen sonnendurchflutete Ausflüge ans Meer, denn Lockerungen locken. Lockerungen verändern auch, entweder zurück in alte Verhaltensmuster oder zum Guten. Pressemitteilungen zu eingeschränkten Regelbetrieben machen die Runde in der Elternschaft, verursachen Fragezeichen und Szenarien wie man diese unabsehbare Herausforderung weiter meistern soll und wieder ist er da. Der Wunsch nach Ruhe, „Meerweh“ kurz vor dem nächsten Anrufbeantworter, weil Teilnehmer nicht erreichbar, weil Homeoffice, weil keine Rufumleitung so kurz vor dem Wochenende. Die Schleife, sie dreht sich immer weiter. Tag ein, Tag aus, inklusive Meehrweh.

Homecoming.

Erinnert ihr euch an mein Babybump Shooting mit Lisa & Sascha?

Heute kann ich euch ein paar kleine Einblicke vom Homecoming Shooting zeigen. Es war mir eine Freude! Danke an euch für euer Vertrauen. Wenn auch du/ihr ein solches Shooting realisiert haben möchtet, liebevoll und authentisch und (wahrscheinlich) nach Corona?? Dann melde dich gerne bei mir, ich freue mich auf euch! Portraits, Babybauch, Wochenbett, Couple oder oder …. ich bin bereit. ;)

Everything's not lost.

Wer mich kennt weiß, dass ich gerne in Überschriften und Captions aus der Popkultur zitiere.
Songtitel oder Textpassagen eignen sich hervorragend für Bildunterschriften bzw. als Überschrift für einen neuen Blogartikel. Das letzte Lebenszeichen hier im digitalen Alltagswohnzimmer war im Januar und was ist nicht alles passiert in der Zwischenzeit?? Zuviel um es würdigend und popkulturell zu zitieren. Der Februar hatte 29 Tage dieses Jahr, wir waren auf einem City and Colour Konzert, inkl. Übernachtung. Einfach so als Paar und ersten Übernachtungsdate bei der Omma. Ich machte mich in Teilen Selbstständig mit Visionen und Zielen, mit Anschreiben und Terminen. Wir verbrachten ein paar Tage am Meer und ich hatte Geburtstag. Und da geschah es unterschwellig, ein Virus infizierte täglich die Nachrichten und ganz besonders die Menschen. Aber die sind ja ganz weit weg, geht mich also wenig an könnte man meinen. Unvorstellbar die Bilder aus verwaisten chinesischen Millionen-Städten und irgendwann dann passierte es unbemerkt, im Alltag zwischen Kinderbetreuung und Steuerberater Termin. Meine erste, wichtige Messe vollgepackt mit Terminen und ersten Aufträgen wurde abgesagt. Kein Problem dachte ich mir, sehr schade, aber verständlich und bis dahin so semi-bedrohlich. Kann man auf Telefonate und Emails verlagern. Die Kreise wurden enger, die Betreuung für Hedi wurde geschlossen und wie viele Eltern aktuell mussten wir unseren kompletten Alltag neu strukturieren. Das alles zwischen abgesagten Projekten und Layouts für neue Visitenkarten und dem letzten Paket Nudeln im Supermarkt.

Da waren und sind sie nun, die Herausforderungen an alle von uns. Wir versuchen eine Struktur zu schaffen, für Hedi und uns. Als Familie, Eltern, Paar und Arbeitnehmer. Eine Struktur die uns allen gut tut, mal mehr mal weniger. Wir üben noch. Homeoffice zwischen Hedi´s Mittagsschlaf und der nächsten Ladung Wäsche. Im Hof spielen derweil zwei Mädchen und werden vom Nachbarn ermahnt doch ein wenig leiser zu spielen. Deutschland in a Nutshell.

Leiser werden, bescheidener und fokussiert auf das wirklich zählt ist das Motto bei uns. Zwischen all den Gedanken und „Breaking-News“ ist es das was zählt und wichtig ist. Zumindest für uns als kleine Familie. Wir lesen mehr Bücher mit Hedi und kuscheln uns zu Hause ein. Auch wenn uns Abends vor Erschöpfung die Worte fehlen und uns fast die Augen zufallen, kurz bevor der (ausnahmsweise) bestellte Pizzalieferant klingelt. Ich weiß nicht wann und wozu ich das letzte Mal in der Innenstadt war und ich vermisse es auch nicht. Was ich hingegen vermisse ist die Möglichkeit zu verreisen, auch wenn das ein hoffentlich absehbarer Zustand sein wird. Eigentlich wären wir gerne nächste Woche nach Mallorca gereist, auf unsere ach so geliebte Insel. Nochmal Sonne und Kraft tanken vor Hedis OP, von der wir Stand heute nicht wissen ob sie überhaupt stattfinden wird. Welch verwöhntes Leben wir doch führen, welches man leider erst zu schätzen weiss wenn man reglementiert wird und an der Supermarktkasse einen gewissen Abstand halten soll, der eigentlich sowieso selbstverständlich sein sollte.

So schreibe ich nun diesen Text, während Hedi schläft und nach Terminen am Vormittag. Während die Liebste arbeitet ich nach Popzitaten suche. So wechseln wir uns ab, als Team und Familie. Mit Liebe und Geduld. Neuen Playlisten und Schlafritualen. Sondersendungen und Spülmaschine ausräumen. Bleibt gesund.

Babybump.

Vor zwei Wochen durfte ich Lisa & Sascha auf einem Babybauchshooting fotografieren. Heute möchte ich gerne ein paar der Bilder mit euch teilen. Vielen lieben Dank für euer Vertrauen. Wenn auch du Fotos von dir/euch möchtest, dann melde dich sehr gerne per Mail bei mir. Ich freue mich auf dich/euch.

Head over heels. Ein Jahresrückblick.

Ach 2019, ein paar Tage hast du noch und dann bist auch du Geschichte, Erinnerung und Meilenstein zugleich. Zumindest was uns und mich als Familie betrifft. Was haben wir nicht alles erlebt, bereist und gemeinsam durchgestanden in den letzten Monaten?

Das Jahr begann ungewollt aufregend, vier Tage war 2019 alt und wir verbrachten ungeplante Tage im Krankenhaus mit Hedi. Rückblickend hatten wir verdammt nochmal richtig Angst. Angst unser Baby mitten in der Nacht durch die Stadt zu fahren, um voller Sorge ins Krankenhaus zu kommen, Angst Hedi hinter der Automatiktür zurückzulassen. Dann kam noch die tagelange Ungewissheit dazu, denn so richtig wussten wir gar nicht was passiert war und im Laufe der nächsten Monate sollten wir noch die ein oder andere, ebenfalls ungeplante Überraschung erleben. Irgendwann verließen wir das Krankenhaus, mit einer Fülle an Gedanken und Terminen und strandeten einfach so wieder im Alltag.

Wenige Tage später verbrachten wir einige Zeit am Meer, feierten einen runden Geburtstag und genossen die abendliche Aussicht auf die Hafeneinfahrt von Rotterdam, während draußen der Wind um und über unser kleines Häuschen am Meer fegte.
Generell sollten Reisen unser Jahr als Familie prägen. In loser Reihenfolge reisten wir viermal nach Mallorca und es sollte für unsere Herzen noch nicht genug sein, so vermissen wir unser „beloved Island“ sehr. Wir wohnten in einer Finca mitten im Nichts und konnten den Sternenhimmel beobachten, Hedi verliebte sich in die beiden Katzen und betreute sie rührend während unseres Aufenthalts, wir lernten unfassbar nette Menschen kennen. Wir genossen frische Mango am Strand, winkten dem Meer unzählige Male zum Abschied und kamen immer wieder zurück. Wir kauften an einer Landstraße parkend, spontan via „1 Balken 4G Empfang“ City & Colour Karten für 2020. Hedi hatte ihren Durchbruch am Meer, hatte plötzlich keine Angst mehr und wollte „mehr Meer“. Wir atmeten die Luft ein und fühlten uns zu Hause. Angekommen.

Wir reisten für einen Tag nach Holland, um der innerstädtischen Hitze zu entfliehen. Kamen immer wieder zurück ans Meer und Chocomel. Wir setzten über auf eine niederländische Insel, fuhren Lasten(familien)rad mit Hedi, fühlten uns frei. Ich reiste nach Seoul, eines meiner größten Reiseabenteuer bisher. Fotografierte tagelang, aß „Chicken & Beer“ in einer dunklen Südkoreanischen Bar und quetschte mich in überfüllte U-Bahnen, um nachts wieder in mein Hotelbett mit Blick auf die Stadt zu fallen.
Hedi und ich reisten zu zweit nach Berlin. Vater & Tochter, welch wundervolles Abenteuer was Hedi und mich noch enger zusammengebracht hat.

Und immer wieder Mallorca. Immer viel zu kurz, immer wunderschön, immer wieder zu Hause. Neue Orte, alte Bekannte. Wir kommen hoffentlich ganz bald wieder.
Wir reisten nach Fehmarn, machten den Kamin an und lauschten der Brandung, gefühlte 20m von der Kaffeemaschine und dem Kaminfeuer entfernt. Und und und …

Neben all den Reisen und Abenteuern dann der familiäre Alltag, mit all seinen Höhen und Tiefen. Hedi ging im Mai das erste Mal zur Tagesmutter in die Eingewöhnung und jetzt Monate später, ist es einfach unglaublich welch Entwicklung unser Mädchen erlebt hat. Wie selbstsicher, mutig, eigenständig und doch so schutzbedürftig sie einfach ist. Zusammen meisterten wir mehrfach Krankenhaus Besuche, lachten und kicherten und winken so ziemlich jedem „Babbaa“ (Bagger) zu. Ach Motti, du machst das echt toll. Das Leben als solches Meistern und so.

Das Jahr war und ist auch geprägt von beruflichen Neuanfängen und Herausforderungen. Ebenso von Musik, viel Musik und Playlisten-Liebe. Menschen aus unserem Umfeld sind still und heimlich, ´manchmal auch mit einem Paukenschlag gegangen. Machten Platz für neue, wundervolle Menschen, die unser Leben bereichern. Manches hat sich gefestigt, manches aufgelöst. Wir verkauften Möbel und Dinge und Diverses. Wir drehten unsere Wohnung das ein oder andere Mal und sind noch lange nicht fertig. Wir tanzten mit Hedi auf dem Arm zu unzähligen Songs durch die Küche, ins Wohnzimmer und zurück. Wir wurden enttäuscht, manchmal menschlich und ab und an einfach nur weil das gewünschte Eis nicht im Angebot war. Wir erfreuten uns an neuen Möglichkeiten und Date Nights, blickten nur kurz zurück und mit voller Vorfreude in die Zukunft. Schmiedeten Pläne und trennten uns von toxischen Energien. Und dann war da noch so viel mehr, zu viel für diesen Zeilen, aber gut konserviert in unseren Herzen. Was bleibt und was kommt? Es bleiben Momente der Freude, manchmal auch des Erschreckens und der Ungewissheit. Tage der Freiheit und Tage voller Gedanken. 2019 war gut zu uns. Und 2020? Lassen wir uns überraschen ….

Islands.

Die Tage sind grau und zu kurz, erzeugen Fernweh und Sehnsucht.

Da hilft manchmal nur die Erinnerung an wundervolle Tage. Ausgelassen, mit Salz auf unserer Haut und Sonne im Herzen.

I don’t have to leave anymore
What I have is right here
Spend my nights and days before
Searching the world for what’s right here
Underneath and unexplored
Islands and cities I have looked
Here I saw
Something I couldn’t over look
— The XX "Islands"

Bridge over troubled water.

„Mehr Meer“ war (und ist) ein Vorsatz für 2019 gewesen. Tatsächlich sollten die kleinen und großen Auszeiten am Meer über das Jahr verteilt einen wichtigen Platz in unserem Familienleben einnehmen. So kamen und kommen wir immer gestärkt und inspiriert zurück von unserem Lieblingsplatz, sei es Mallorca oder die heimischen Gefilde, wie Nord- und Ostsee. Gerade in der Nebensaison, um all dem Trubel des Alltags zu entfliehen, bieten sich da tolle Möglichkeiten. Auch wenn vieles geschlossen ist, so braucht es (für uns) nicht viel. Eine schöne Unterkunft, gute Laune und ein voller Kühlschrank bieten da eine gute Grundlage.

So machten wir uns letztes Wochenende auf Richtung Norden, um die Insel Fehmarn zu erkunden. Eine Premiere für uns, so waren wir noch nie auf der Sonneninsel in der Ostsee, die laut dem Deutschen Wetterdienst (zumindest 2008) die sonnenreichste Gegend in Deutschland war.
Nach einer staufreien Anreise überquerten wir die Fehmarnsundbrücke und man konnte mit einem Blick nach rechts bereits unsere Unterkunft für die nächsten Tage erahnen.

Wir waren zu Gast bei The Villas, direkt am Fehmarnsund gelegen und bezogen unsere “Villa White“ direkt in erste Reihe zum Meer. Bedeutet: Meerblick wahlweise beim Kaffee kochen oder Meerblick vom Balkon beim Kaffee genießen. Unbezahlbar gestaltet sich auch das Einschlafen mit Meeresrauschen, ein entspannter Traum im vergleich zum urbanen Stadtleben. Da waren wir nun in unserem kleinen „City escape“ fürs Wochenende. Alles hell und zurückhaltend gestaltet, viele kleine, liebevolle Details und eine Grundgemütlichkeit, die ihresgleichen suchte. Die großen Fensterfronten verlängerten das Wohnzimmer quasi mit freien Blick Richtung Strand. Wer skandinavisches Design wertschätzt, der wird sich in der White Villa pudelwohl und so wie wir- wie zu Hause fühlen. Dank kurzer Wege waren unsere minimalistischen Habseligkeiten schnell verstaut und dank einer ausführlichen Mappe mit vielen Tipps und Hinweisen Rund um unsere Unterkunft fühlten wir uns schnell wohl und angekommen. Zeit zum Durchatmen also und Zeit, um Holz aus dem benachbarten Versorgungshaus zu holen, denn ein Kamin wollte befeuert werden. Schnell loderten die Flammen in der Brennkammer und das Haus wurde mit einer wohligen Wärme durchzogen. Wir machten es uns vor dem Ofen gemütlich, spielten mit Hedi und machten uns nach einer Weile auf den Weg, die Insel ein wenig zu erkunden. Eine schöne Mischung aus Saisonende und grauer November- Melancholie ließ uns den städtischen Alltag schnell vergessen. Wir machten einen kleinen Stopp in Burg auf Fehmarn, dem zentralen Stadtteil der Insel. Ein paar Erledigungen später, machten wir uns wieder auf Richtung „The Villas“ um den Abend einzuläuten, nach langer Anreise und viel frischer Seeluft im Anschluss. Zuerst Hedi und kurz darauf auch wir, als Eltern, lauschten dem Rauschen der Wellen quasi vis-à-vis zum Schlafzimmer, während über Nacht der Wind ordentlich auffrischen sollte.

Noch vor dem Frühstück zog es mich früh raus in den stürmischen Morgen, um ein paar Fotos mit Blick auf die Ostsee und den Fehmarnsund zu machen. Der Wind und die Wellen hatten über Nacht ordentlich aufgefrischt und boten eine dramatische Szenerie noch vor dem ersten Kaffee des Tages.
Leider hatte der Wind auch ordentlich Regen im Gepäck und so verbrachten wir den Großteil des Tages in unserer Unterkunft, inklusive guter Musik aus dem Homeentertainment-System im Wohnzimmer und wohliger Kaminwärme. Wir spielten, kuschelten und kochten gemeinsam in unserer voll ausgestatten Wohnküche, nutzten die Regenpausen für kurze Spaziergänge am Strand und so wurde es ein entspannter, zweiter Tag auf Deutschlands drittgrößten Insel.

Der Sonntag begann ähnlich wie der Samstag aufgehört hatte, entspannt und mit einem morgendlichen Spaziergang am Strand. Nur mit dem Unterschied, dass der nächtliche Sturm die Wolken vertrieben hatte und die Sonne im Gepäck hatte. So starteten wir früh und dick eingepackt mit einer kleinen „Inselrundfahrt“, entdeckten kleine, verträumte Dörfer, die uns teilweise sehr an Skandinavien erinnerten (was kein Wunder ist, so ist Dänemark nur eine Fährfahrt entfernt). Besonders am Wochenende, sogar in der Nebensaison, merkt man das auch am skandinavischen Supermarkt-Tourismus, wo palettenweise Lebensmittel auf kleine Anhänger verstaut werden, um dann nach Dänemark oder Schweden ausgeführt zu werden. Aber das ist eine andere Geschichte.


Dank eines Tipps von lieben Bekannten fanden wir noch einen geöffneten und gemütlichen Ort zum verweilen, quasi mitten auf dem Feld mit Blick auf die See und genossen köstlichen Flammkuchen und frische Waffeln. Ideale, kulinarische Begleiter für einen Sonntagnachmittag.

Zurück in unserem Haus am Meer begannen wir unsere Habseligkeiten zu verpacken und das Tolle war: Wir hatten eine Waschmaschine und einen Trockner, so konnten wir mit frischer Wäsche zurückreisen. Tolles Gefühl, welches den Wunsch nach einem Trockner zu Hause nur noch bekräftigt hat😉. Nach einer letzten, abendlichen Kamin- Session inklusive Lena Odenthal Tatort ging es in die Betten, mit dem Gedanken, das Meeresrauschen wieder gegen das urbane Rauschen des Straßenverkehrs eintauschen zu müssen.

Nach einem letzten morgendlichen (Abschieds-)Gruß ans Meer ging es auf die Autobahn, zusammen mit Sprühregen und dem guten Gefühl, die Herausforderungen der kommenden Tage entspannt meistern zu können.

Unser Dank geht an The Villas, welche uns die Unterkunft freundlicher Weise für das Wochenende zur Verfügung gestellt haben. Ad//Anzeige

Work. Work? Work!

Die letzten Berufsjahre verbrachte ich in skandinavisch angehauchten Großraumbüros, jeder Schreibtisch erzählte eine Geschichte über seinen Nutzer: Mal ausführlich und persönlich mit den Bildern der Liebsten und der Familie, mal wie eine Liebesbekundung an den Fußballverein des Vertrauens, mit Tasse für den morgendlichen Automatenkaffee und Mini-Pappaufsteller in Vereinsfarben, oder eher minimalistisch. Minimalistisch, clean und aufgeräumt: das war immer mein Schreibtisch. Wenn jemand in unser Büro kam und ich vielleicht gerade nicht anwesend war, sagten meine Kollegen immer: „Der aufgeräumte Tisch, das ist der von Sven“. Über die Jahre wurde das „meine Schreibtisch gewordene Schublade“ in der ich steckte. Alles aufgeräumt an seinem Platz, meine Form von Struktur und Sicherheit, die ich brauchte (und brauche) um kreativ und produktiv zu arbeiten. Das einzige was mich manchmal störte waren wuchtige, digitale Endgeräte die gefühlt den halben Platz auf dem Arbeitsplatz einnahmen, vom Kabelmanagement unter dem Tisch möchte ich gar nicht erst anfangen.

Mittlerweile bin ich Vater, hatte ein Jahr Elternzeit und somit auch viel Platz für Gedanken, wenn es um die berufliche Zukunft geht. „Hej Sven! Wo siehst du dich in fünf Jahren?“ Eine Frage die einem sowohl beruflich als auch privat immer wieder begegnet. Ich tat und tue mich mit einer konkreten Antwort darauf immer schwer. Hätte man mir vor fünf Jahren gesagt, dass ich die Liebe meines Lebens finde (oder sie mich) und dass ich Vater werde, ich hätte nicht schlecht gestaunt. Was ich aber in dem Jahr Elternzeit gemerkt habe für mich als Arbeitnehmer und Papa: ich möchte nicht mehr zurück in das klassische „Nine to five“ Büro Hamsterrad. Ich möchte mir meine und unsere Zeit wesentlich flexibler gestalten, nach unseren Bedürfnissen als Eltern und als Paar. Ich möchte frei von unterwegs und von zu Hause arbeiten können, in Rahmenbedingungen, die mir und uns guttun. Egal ob ich ein verregnetes Wochenende durcharbeite oder mal vier Stunden mit Hedi spiele, weil ich es kann.

Somit reifte der Gedanke von Tag zu Tag, mich selbstständig zu machen und ja, ich weiß es ist und wird nicht leicht. Aber das hat ja auch niemand erwartet. Und ich fühle mich bereit wie nie, diesen Schritt zu wagen und mich neu aufzustellen.

Wenn ich eben noch ausführlich über ein cleanes Arbeitsumfeld und meine eigenen Rahmenbedingungen geschrieben habe, dann kommt natürlich die Frage auf: „Wie integriere ich einen effektiven Arbeitsplatz in die bestehende Wohnung, ohne das Gesamtbild zu zerstören?“ Relativ schnell war mir klar, dass ich u.a. auch einen Monitor zu meinem Laptop benötigen würde, wenn ich Fotos und Texte kreativ er-und bearbeiten wollen würde. Da war sie also, meine erste Herausforderung. Cleanes und minimalistisches Design welches auch noch bezahlbar ist für einen Monitor? Ist das möglich? So begab ich mich auf die Suche und wurde überraschend schnell fündig.

„The Space“, der Name als Programm. Ein Monitor im schlichten und schlanken Design, welcher sich mehr als zurückhaltend auf oder besser gesagt an meinem Arbeitsplatz einfügen sollte. Warum? Darum: Wird der Bildschirm nicht gebraucht, kann ich ihn flach an die Wand schieben und somit ist der gesamte Arbeitsplatz frei, oder ich ziehe ihn individuell an mich heran, wenn ich ihn brauche. Das Ganze ermöglicht mir der vollintegrierte Schwenkfuß, der fest am Schreibtisch befestigt ist. Mehr als gute Argumente für einen 32“ Bildschirm, der so die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche lenkt und mir bis zu 40% mehr Fläche als ein vergleichbarer, konventioneller Monitor offeriert. Wenn es um die technischen Features geht, scheine ich auf der Höhe der Zeit zu sein. 4K Ultra HD mit einer vierfach höheren Auflösung als Full-HD machen das Arbeiten mehr als angenehm, besonders wenn es um das Bearbeiten von Fotos geht. Weniger scrollen, mehr Platz für Tabs und Fenster. Alles in allem also deutlich übersichtlicher. Das diskrete Kabelmanagement sorgt für eine ansprechende Optik und Funktionalität von Arbeitsplatz und Home-Office. Mehr zu den technischen Features und Möglichkeiten findet ihr übrigens hier.

Jetzt arbeite ich seit ein paar Wochen an und mit diesem Schmuckstück und ich möchte den Komfort nicht mehr missen, so ist der Weg in die Selbstständigkeit sicherlich noch ein langer und manchmal vielleicht ein beschwerlicher, aber die technischen Home-Office Voraussetzungen stimmen bereits und helfen auf dem Weg in den zukünftigen, flexiblen Arbeitsalltag.

Mein Dank geht an die Firma SAMSUNG die mir „The Space“ freundlicher Weise zur Verfügung gestellt haben und mich auf meinem Weg unterstützen. Ad//Anzeige

Northern sky.

I never felt magic crazy as this
I never saw moons knew the meaning of the sea
I never held emotion in the palm of my hand
Or felt sweet breezes in the top of a tree
But now you’re here
Brighten my northern sky.
— Nick Drake "Northern Sky"

Ameland ist eine der fünf bewohnten westfriesischen Inseln in der Nordsee und gehört zu den Niederlanden. Besonders in den Sommermonaten ist die Insel ein besonders beliebtes Urlaubs- und Ausflugsziel bei Schulklassen und Familien. Wir wollten die Gelegenheit nutzen und dieses kleine Idyll quasi in der „Nachsaison“ kennenzulernen, nach dem Trubel des Sommers sozusagen.

Um nach Ameland zu kommen nimmt man am besten die Fähre von Holwerd und reist (sofern mit dem Auto unterwegs) in entspannten 50 Minuten an. Es empfiehlt sich (auch in der Nachsaison) frühzeitig die Fähre online zu buchen, so ist der Platz auf der Fähre begrenzt und man kann sich seinen Zeitslot entsprechend aussuchen.

So starteten wir Montags nach Abgabe von Lisbeth´s Masterarbeit Richtung Holland voller Vofreude auf „Vitamine Sea“, Chocomel und Ruhe, inklusive der „Leih-Omma“ und Neffen im Gepäck. Dank guter Unterhaltung und frischem Kaffee war die knapp dreistündige Fahrt bis zur Fähre ein Kinderspiel und mit ein bisschen Glück & gutem Karma konnten wir noch eine Fähre früher auf die Insel übersetzen. Nach kurzer Autofahrt, da kleine Insel, erreichten wir unser Ziel, den Qurios Park Ameland. Direkt unterhalb des Leuchtturms liegt der Park und innerhalb von wenigen Minuten steht man mit den Füßen in der Brandung. Man kann hinter den Dünen das Rauschen des Meeres hören, für uns ein Gefühl der Ruhe und Entspannung.

Im Ferienpark Qurios Ameland gibt es fünf verschiedene Arten von Sea Houses. Die luxuriösen Unterkünfte sind modern und komplett ausgestattet.
Die Umgebung ist wahrlich ein Paradies für Naturliebhaber. Qurios Ameland ist das ganze Jahr über geöffnet. Nach einem kurzen und reibungslosen Check-in bezogen wir unser „Sea House Family“ mit Blick auf den Leuchtturm. Hedi hatte Spaß auf der Veranda und buddelte vergnügt im Sand, während wir unsere Habseligkeiten und Lebensmittel verstauten. Das Sea House Family verfügt über zwei Schlafzimmer und einen Alkoven. Ein Schlafzimmer hat ein Etagenbett und bietet auch genügend Platz für ein zusätzliches Kinderbett. Der Alkoven ist auch für zwei Erwachsene geeignet. Der Bereich unter dem Alkoven ist als gemütlicher Spielbereich für die Kinder hergerichtet. So verteilten sich alle Reisenden gut auf den knapp 70m² Wohnfläche. Nach einem leckeren Abendessen ging es früh ins Bett, so galt es doch die Insel zu erkunden in den nächsten Tagen.

Am nächsten Morgen holten Hedi und ich frisches Baguette im kleinen Take away Shop des Parks und nachdem alle frisch und satt waren, ging es los in die Dünen und ans Meer. Welch wohltuender Anblick der uns ein wenig an Dänemark erinnerte. Hedi hat ihren Spaß und genoss es sichtlich über den Strand zu „rennen“ und mit uns fangen zu spielen. Die Nähe des Parks zum Strand war „familienlogistisch“ gesehen ideal, so konnte man spontan zurück um einen Kaffee auf der Veranda zu trinken oder Hedi in den Mittagsschlaf zu wiegen. So verstrichen die Tage in einer gewissen Gemütlichkeit, wir erkundeten die Insel mit Fahrrädern und hatten die Möglichkeit mit einem Lastenrad zu fahren. Hedi und wir hatten großen Spaß die Insel auf diese Art und Weise zu „erfahren“, ein Gefühl von Ungebundenheit und Freiheit. Wir machten Stopps in den verträumten, kleinen Ortschaften. Kehrten ein für Kibbeling und Frikandel oder ein köstliches Stück „Appeltaart met Slagroom“. Wir machten Fotos und Hedi winkte munter den Schafen am Wegesrand.

Abends zog ich meist nochmal los in die nahegelegenen Dünen, um Fotos am Strand oder vom Leuchtturm zu machen. Meist war außer mir niemand draußen, besonders am zweiten, sehr windigen und rauen Abend. Ganz allein stand ich auf einer kleinen Anhöhe und während meine Kamera die Sekunde runterzählte um eine Langzeitbelichtung vom Leuchtturm zu machen, schloss ich für einen kurzen Moment die Augen. Stille, trotz Sturm um mich rum. Ich lächelte in mich rein, so war es doch dieses Vertraute Gefühl von ankommen. Ankommen am Meer, raus aus dem Alltag und rein in den „rauen“ Herbst, mitten im Meer. Das war es was wir suchten, dieses Gefühl und wir sollten es auf Ameland finden.

Wehmütig, aber voller Glück sollten wir nach Tagen der Erholung abreisen, ein letzter, abendlicher Gruß von der Fähre Richtung Festland und mit einer Autofahrt, inklusive “Sex and the City Marathon”, einer Tankanzeige am Limit und dem Wissen zwei Tage nach Mallorca zu Reisen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ad//Anzeige: Unser Dank geht an die Qurios Holiday Retreats, die diesen Aufenthalt möglich gemacht haben.

Jil.

Kleines Porträt Update. Heute Vormittag war ich mit der lieben Jil an der RUB unterwegs. Ein bisschen Beton und botanischer Garten. Wenn dir die Fotos gefallen und du auch Bilder von dir möchtest, dann schreibe mir gerne über das Kontaktformular oder per DM auf Instagram.

Ich freue mich auf dich!

Jil

72 Stunden Berlin.

„Fahr doch mit Hedi nach Berlin über das Wochenende. Lass uns mal nach günstigen Bahn-Tickets schauen.“ sagte sie. Da stand er nun im Raum der Gedanke. Papa & Tochter Wochenende in der Hauptstadt, inklusive ICE Fahrt und ohne die Mama. Warum? Mama brauchte ein paar Tage produktive und kreative Zeit, um ihre Masterarbeit nahezu fertigzustellen und ich? Ich wollte mich dieser Herausforderung stellen. Klar, ich hatte ein Jahr Elternzeit und sicherlich war ich auch tageweise mit Hedi allein. Aber drei volle Tage, dass hatten wir noch nie. Es sollte eine ganz wundervolle Zeit werden, so viel vorweg.

Drei Stunden ICE Fahrt Richtung Berlin galt es, Gott sei Dank ohne Umstiege und Verspätung zu meistern. Drei Stunden ein mittlerweile sehr agiles und neugieriges Kind in einem Zug bei Laune zu halten ist erstaunlich leicht, wenn der Sitznachbar hinter einem vier Jahre alt ist und den neugierigen Blicken zwischen den Sitzreihen eine kleine Portion Schabernack entgegenbringt oder die rüstige Dame schräg gegenüber immer wieder in unsere Richtung lächelt. Essen ist dann der finale Schlüssel zum ausgeglichenen Kind, zumindest war und ist es so bei uns. Mögen die Milchbrötchen nie alle werden. Und so verging die Zugfahrt wie im Flug und nach kurzer Orientierungsphase in der Hauptstadt galt es, das nächste Ticket zu lösen, um die Freunde zu besuchen, die uns lieber weise über das Wochenende beherbergt haben. 16 Minuten Regiobahn später, zeigte sich Berlin von einer völlig anderen und sehr idyllischen Seite. Pure Ruhe, viel Grün und ein bisschen Bullerbü-Gefühl.

Nach einem großen und kleinen „Hallo“ bezogen wir unser gemütliches Gästezimmer und Hedi bestaunte das Kinderzimmer unserer Gastgeber, fühlte sich direkt pudelwohl und spielte mit Dinos, Feuerwehrautos und setzte sich wie eine Königin auf die große Ausgabe ihres geliebten Ohren-Sessels.
Wir waren also angekommen, um uns kurz darauf direkt wieder auf den Weg zu machen, ein wenig die Umgebung zu erkunden und natürlich um Fotos zu machen. So isses halt, wenn zwei Instagrammer aufeinander treffen. Ohne Klimaanlage, dafür aber mit viel Mineralwasser und guter Laune entdeckten wir gemeinsam ein wenig die Gegend, machten kurze Stopps, um zu fotografieren und aßen Eis. Während sich Hedi einen weiteren Löffel Mango-Eis aus meinem Becher mopste, merkte ich wie unaufgeregt ich war. Unaufgeregt im Sinne von: „Läuft ja.“ Welch großartige Reisebegleitung ich da einfach an meiner Seite hatte. Wie sicher sich dieser kleine Mensch in einer neuen Umgebung zurecht fand. Wie bedacht und mutig sie war/wurde/ist.

Nach einem ausgiebigen Abendessen fielen wir alle erschöpft ins Bett und eine Mütze Schlaf konnten wir alle gut gebrauchen, so wollten wir doch am kommenden Tag Potsdam erkunden.
Nach einer ersten, erholsamen Nacht „auf dem Land“ frühstückten wir in aller Ruhe, spielten mit den Kindern und machten uns gemeinsam auf in die Stadt in der einst Friedrich der Große sommerlich residierte. Wer hätte es ihm verdenken können. Erstmalig in Potsdam staunten Hedi und ich nicht schlecht, so hatten wir das Gefühl in einer Filmkulisse unterwegs zu sein. Beeindruckende Bauten, erholsame Gärten und Hedi? Sie meisterte kichernd und zu Fuß das Kopfsteinpflaster, bestaunte Säulen oder einfach einen Grashalm. „Wie sehr sie sich einfach in den letzten Wochen verändert hat.“ dachte ich mir und dieser Gedanke erfüllte mich mit Vaterstolz. Welch Erfahrung, die ich so dankbar annahm. Nach so viel historischem Erkunden zog es uns im Anschluss in den Garten, die Kinder brauchten ein wenig Wiese und Matsch und die Eltern ein kühles Getränk. So neigte sich der zweite Tag mit einem gemeinsamen Bad der Kinder und Abendessen dem Ende zu. Während im spätsommerlichen Idyll die Sonne sank und wir alle zur Ruhe kamen.

Der Montag war gleichzeitig auch Tag der Abreise und des Erkundens der Stadt. Hedi und ich fuhren in aller Ruhe Richtung Innenstadt, da unsere Gastgeber in die KiTa bzw. zur Arbeit mussten. So besuchten Hedi und ich zwei, drei Fotomotive und gegen Nachmittag machten wir ein kleines Picknick auf der Wiese vor dem Reichstag, bevor es dann wieder nach Hause gehen sollte.
Diese Stunde auf der Wiese war geprägt von Staunen und Kichern, von Ausgelassenheit und Nähe. Ich machte ein Video für Mama zu Hause und dokumentierte ungewollt den prägendsten Moment dieser Reise. Hedi und ich spielten Fangen und sie jauchzte vor Glück. Sie war frei und zufrieden. Ich war ergriffen und stolz, verdrückte eine Träne (vielleicht auch fünf) während ich mir diese Momentaufnahme abermals ansah. In meinem Kopf fügten sich plötzlich so viele Gedanken, denn wir als Familie können alles schaffen, wenn wir nur zusammenhalten und uns gegenseitig den Rücken freihalten. Die folgende Zugfahrt Richtung Heimat beinhaltete alles von fast einer Stunde Verspätung, seltsamen Mitreisenden und und und. Sicherlich auch ein paar Zeilen wert, aber warum für solch negative Dinge Energie und Kraft verschwenden?

Focus on the good.

PS: Danke von Herzen an Cat und ihre Familie. Für das Beherbergen, Tourguide spielen, den Garten und gute Gespräche.

PMI.

Wenn sich spontan die Chance auf eine Woche Auszeit an unserem ganz eigenen „Happy Place“ ergibt und man ganz dringend eine Auszeit braucht, dann sollte man nicht zögern und buchen.

Eine Woche Mallorca mitten in den Ferien, mitten in „die meisten Starts und Landungen am Aeropuerto PMI“, mitten in „die Mitreisenden stehen morgens in einer langen Schlange, um um Punkt acht Uhr ihre Handtücher am Pool auszubreiten,zwecks Gewohnheiten und Reviermarkieren“. Alles kein Problem, wenn man dies ausblenden und sieben Tage in seiner ganz eigenen Mallorca-Blase leben kann.

Was hatten wir die Insel vermisst. Zuletzt im April bereist und sie sollte diesmal so anders und doch so vertraut sein. Sehr früh morgens ging es von Düsseldorf aus auf Richtung Süden, mitsamt der ersten Maschine des Tages. Das Positive daran ist, dass wir zu einer (Uhr)Zeit ankamen, die einen ganz besonderen Zauber hat. Die Insel erwachte langsam aus der tropischen Nacht und nachdem wir die ersten Atemzüge auf Mallorca genossen, holten wir unseren Mietwagen ab und fuhren knapp 45 Minuten zum Zielort nahe der Playa de Muro.

Da waren wir also, ein neuer Ort der sehnsüchtigen Zuflucht. Hauptsaison, Speisesaal, Poolanlage, Dachterrasse. Was sich alles wie das klassische Klischee eines Pauschalurlaubs anhört, sollte sich auch zum Teil als Solches entpuppen. Mitreisende, die wahrscheinlich nicht einmal das Meer gesehen, geschweige denn gespürt haben. Weil man hat ja „All-in“ und man braucht schließlich seine gewohnte Pool Umgebung. Mitreisende die sich zwölf (!!) Scheiben Toast zum Frühstück auf den Teller packten. Mitreisende, die ihre Kinder bei jeder Mahlzeit vors Tablet setzten, denn man möchte ja in Ruhe speisen und und und ….

Und wir?

Wir besuchten alte Lieblingsplätze und entdeckten Neue.
Wir standen früh auf und schwammen fast allein im Meer.
Wir bestaunten Hedi als sie plötzlich alleine durchs flache Meer spazierte.
Wir kicherten alle zusammen im Fahrstuhl als wir unser Beachhair im Spiegel sahen.
Wir machten uns jeden Morgen Proviant um mittags am Strand zu picknicken.
Wir atmeten durch, genossen die wärmende Sonne auf unserer Seele und das Salz auf unserer Haut.
Wir hörten Bon Iver auf unseren Ausflügen.
Wir machten gemeinsam Mittagsschlaf am Pool.
Wir rutschten die weiße UND die grüne Rutsche mit Hedi.
Wir tranken Cortado.
Wir blickten auf Palmen.
Wir spazierten durch Pinien.
Wir wunderten uns über unsere Mitreisenden.
Wir blickten zurück.
Wir spielten im Sand.
Wir aßen Mandelkuchen.
Wir machten Erinnerungen und schmiedeten Pläne für die Zukunft.
Wir waren glücklich.
Wir schauten nach vorn.
Wir feierten Meilensteine mit Naranja Limo.
Wir fühlten uns zu Hause.
Wir waren einfach wir.
Wir reisten melancholisch ab.

Wir kommen wieder. Ganz bald.

Ad//Anzeige: Unser Dank geht an SAMSUNG für die freundliche Unterstützung bei unserer Reise. Alle Fotos in diesem Beitrag wurden mit dem SAMSUNG Galaxy S10+ aufgenommen